Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist erwiesen, dass Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed einsetzt. Nun könnte Moskau ein Nachbau des iranischen Modells gelungen zu sein, wie ein Bericht des britischen „Telegraph“ zeigt (Quelle hier). Demnach soll Filmmaterial – eine Art Werbefilm – über eine neue russische Kampfdrohne aufgetaucht sein, die als „kleine Schwester“ der Shahed-136 bezeichnet werde. Das Filmmaterial soll in den sozialen Medien von der russischen Einheit „Stalins Falken“ verbreitet worden sein, der eine enge Verbindung zur Alabuga-Anlage in Tatarstan nachgesagt wird, wo Russland Drohnen herstellen soll. Die sogenannte Gerbera soll dem iranischen Modell in seiner Form ähneln und einen Rumpf aus geschäumtem Kunststoff haben, der mit Sperrholz als Stütze verstärkt sei. Das soll die Analyse einer über ukrainischem Gebiet abgeschossenen Drohne ergeben haben. Außerdem soll sie mit einer Kamera ausgestattet sein, die es dem Piloten ermöglicht, das Fluggerät individuell zu steuern. Bei den iranischen Modellen dagegen seien Ziele vorprogrammiert. In dem Bericht wird vermutet, dass die Drohne wegen der Kamera nur eine Reichweite von unter 100 Kilometern hat. Ukrainische Analysten glauben allerdings, dass sie durchaus weiter reichen kann. Denn bei dem abgeschossenen Modell habe man festgestellt, dass es über eine 4G-Sim-Karte verfüge, mit der das ukrainische Mobilnetz genutzt werde und somit Daten nach Russland übermittelt werden könnten. |
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- In der Nacht zu Mittwoch hat die Ukraine nach eigenen Angaben alle von Russland gestarteten 89 Shahed-Drohnen und eine X-59-Lenkwaffe abgewehrt. Der Fokus der Angriffe lag auf der Region Kiew, wie der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleshchuk, mitteilte. Mehr hier.
- Mit noch mehr Geld will die russische Führung mehr Freiwillige für ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinnen. 400.000 Rubel Einmalzahlung (rund 4200 Euro) erhält demnach jeder, der für einen Einsatz an der Front einen Vertrag unterschreibt, hieß es in einem von Kremlchef Wladimir Putin unterzeichneten Dekret. Mehr im Newsblog.
- Ein ukrainischer Soldat, der zu den 22 Verteidigern von Mariupol aus dem Asow-Regiment gehört, ist in Rostow am Don gestorben. Oleksandr Ishchenko wurde 55 Jahre alt. Sein Anwalt informierte bei einer Anhörung vor dem Militärgericht der russischen Stadt über den Todesfall.
- Als Ausgleich für Militärhilfe an die Ukraine liefert Deutschland Tschechien weitere 14 Leopard 2A4-Kampfpanzer und einen Bergepanzer Büffel-3. Beide Seiten hätten die finalen Dokumente dafür unterzeichnet, teilt das tschechische Verteidigungsministerium mit.
- China hat ukrainischen Diplomaten zugesichert, dass es Russland keine Waffen für einen Krieg gegen die Ukraine liefern wird. Dies teilte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Georgiy Tykhyi, bei einem Briefing mit. Ihm zufolge bekräftigte Minister Dmytro Kuleba die Position der Ukraine, dass eine militärische Unterstützung des Aggressorstaates und die Lieferung von Waffen inakzeptabel seien.
- Nach einem ukrainischen Angriff auf die russische Grenzregion Kursk ist dort ein Brand in einem Lager für Waffen und Militärtechnik ausgebrochen. Der Generalstab in Kiew teilte bei Telegram mit, dass der Schlag mit einem umgebauten Raketensystem der ukrainischen Marine erfolgt sei. Am Ziel seien Explosionen beobachtet worden.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte den Schulkindern seines Landes besonderen Schutz vor dem Krieg garantieren. „Das Schuljahr steht vor der Tür und die Priorität liegt nun darin, dass die Kinder, wo immer es dank der Schutzräume möglich ist, normal und nicht aus der Ferne lernen“, sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache.
- Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt im hohen Norden bei Murmansk für sich reklamiert. Bei dem Angriff seien zwei russische Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M schwer beschädigt worden, sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow der Agentur Unian. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
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