Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
sowohl die USA als auch Deutschland erlauben der Ukraine nun doch den Einsatz ihrer gelieferten Waffen gegen Ziele im russischen Grenzgebiet zur Region Charkiw (mehr dazu in unseren Nachrichten des Tages und unseren Leseempfehlungen). Aber welche Waffen kommen dafür überhaupt infrage? Das hat sich die „New York Times“ einmal angeschaut (Quelle hier). Dazu gehören unter anderem SCALP-Raketen aus Frankreich und möglicherweise auch Storm-Shadow-Raketen aus Großbritannien, wie die Zeitung schreibt. Zum Einsatz letzterer hat London Kiew noch nicht die volle Zustimmung gegeben, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt. Sowohl die SCALP- als auch die Storm-Shadow-Raketen verfügen über eine Reichweite von mehr als 240 Kilometer. Sie werden von ukrainischen Kampfjets sowjetischer Bauart abgefeuert. Eine Rolle dürften sicherlich auch die HIMARS- und MLRS-Raketensysteme spielen, die Länder wie Deutschland, die USA oder Großbritannien der Ukraine zur Verfügung stellten. Diese Systeme können Raketen mit größerer Reichweite abfeuern – theoretisch etwa die von Washington gelieferten ATACMS. Allerdings sagten US-Beamte laut der „New York Times“, dass der Einsatz der ATACMS von der neuen Richtlinie ausgeschlossen sei. Zur Verfügung stehen Kiew auch Mittelstreckenraketen oder bodengestützte Bomben, die Ziele in 80 bis 144 Kilometer Entfernung erreichen können – geliefert von den USA, Großbritannien und Kanada. Auch die F-16-Kampfjets, die einige Länder der Ukraine zugesichert haben, dürften bei solchen Angriffen eine Rolle spielen. So hatten die Niederlande erklärt, Kiew dürfe seine Flieger auf russischem Gebiet einsetzen, bei Dänemark ist dies noch unklar. Außerdem hätten Großbritannien und die Türkei Langstrecken-Angriffsdrohnen geliefert, die laut „New York Times“ für diesen Zweck genutzt werden könnten. |
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- Im russischen Schwarzmeerhafen Port Kawkas ist nach offiziellen Angaben im Ölterminal ein Brand nach einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff ausgebrochen. „Drei Zisternen mit Ölprodukten wurden beschädigt und brennen“, teilte der Gouverneur des Gebiets Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf Telegram mit. Zwei Mitarbeiter des Ölterminals wurden leicht verletzt. Mehr hier.
- Bei russischen Raketenangriffen sind in der ostukrainischen Großstadt Charkiw mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als zwei Dutzend seien verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow am Freitag bei Telegram mit. Mehr dazu hier.
- Flugabwehr, Panzer, Munition, Ersatzteile: Die Ukraine erhält für ihren Abwehrkampf gegen Russland ein neues deutsches Waffenpaket im Umfang von einer halben Milliarde Euro. „Wir werden Euch in diesem Abwehrkampf weiterhin unterstützen“, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstagabend in Odesa an. Mehr hier.
- Ein Angriff der Ukraine auf Russland mit westlichen Waffen ist dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge nur eine Frage der Zeit. „Ich denke, dass der Einsatz jeglicher Waffen, egal welcher Art, einer westlichen Waffe, auf russischem Territorium eine Frage der Zeit ist“, sagte er bei einer Pressekonferenz. Mehr in unserem Newsblog.
- Die jüngsten Militärhilfen für die Ukraine zeigen nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken Wirkung. „Zehntausende Schuss Artilleriemunition, tausende Panzerabwehrminen sowie Luftverteidigungsfähigkeiten machen bereits einen Unterschied“, sagte er bei einem Nato-Außenministertreffen.
- Die Ukraine hat mit Island, Norwegen und Schweden weitere Sicherheitsabkommen unterzeichnet. „Das Abkommen ist ein starkes Signal an Russland, dass es im Grunde sinnlos ist, den Krieg in der Annahme fortzusetzen, dass die westlichen Länder müde werden“, sagte Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson.
- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den Mitgliedsländern neue Ukraine-Hilfen von jährlich mindestens 40 Milliarden Euro vorgeschlagen. Die Ukraine brauche „langfristig Berechenbarkeit“, sagte Stoltenberg zum Abschluss des Außenministertreffens in Prag.
- Russland und die Ukraine haben offenbar 150 Kriegsgefangene ausgetauscht. Jede Seite habe 75 Soldaten an die andere Seite übergeben, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
- Die russischen Behörden gehen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zunehmend auch gegen Kinder vor, die sich kritisch zum Krieg in der Ukraine äußern. Wie Amnesty in einem Bericht darlegt, werden Minderjährige in Russland verfolgt, über die Schule indoktriniert oder instrumentalisiert, um Druck auf die Eltern auszuüben.
- Das russische Militär setzt einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums zufolge nordkoreanische Raketen in der Ukraine ein. Eine Untersuchung von Trümmern in der gesamten Ukraine habe bestätigt, dass Russland im Krieg in Nordkorea hergestellte ballistische Raketen eingesetzt habe, erklärte der militärische Nachrichtendienst Defense Intelligence Agency (DIA) des Pentagons.
- Chinas Unterstützung für Russland bedroht laut Ansichten der USA die europäische Sicherheit. Die USA, ihre G7-Partner und andere EU- und Nato-Länder seien der Meinung, dass Chinas Unterstützung für Russland „nicht nur die ukrainische, sondern auch die europäische Sicherheit bedroht“, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel.
- Die US-Regierung hat der Ukraine übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge im Stillen die Erlaubnis erteilt, US-Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen. Dies gelte ausschließlich für Gegenschläge zur Verteidigung der ostukrainischen Großstadt Charkiw, berichteten unter anderem das Nachrichtenmagazin „Politico“ und der Sender CNN am Donnerstag.
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