Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
der Verlust der lange hart umkämpften Stadt Awdijiwka war ein schwerer Rückschlag für die Ukraine. Experten machen dafür auch den Munitionsmangel aufseiten Kiews verantwortlich. Und die Sorge wächst, dass Russland nun stetig immer weiter vorrückt, wie sowohl die „Washington Post“ als auch die „New York Times“ nun schreiben (Quelle hier und hier). So schreibt die „Washington Post“ in ihrem Beitrag über die Einnahme drei weiterer Dörfer rund um Awdijiwka. Dies deute auf eine zunehmende Dynamik des russischen Vormarsches hin. Die Dörfer seien zwar von geringer strategischer Bedeutung gewesen, so die Zeitung, zumal in Steopve und Sieverne schon vor dem russischen Einmarsch weniger als 100 Menschen gelebt hätten. Allerdings seien die Einnahmen ein Zeichen dafür, dass die Russen ihren strategischen Vorteil derzeit gut nutzen können. In den noch nicht an die Russen gefallenen Dörfern bereitet man sich derweil darauf vor, alles Hab und Gut hinter sich zu lassen und zu fliehen, wie die „New York Times“ in ihrem Artikel schreibt. „Die Lage ist im Moment sehr angespannt“, sagte der Bauer Oleksandr Kobets der Zeitung. „Man wacht mehrmals in der Nacht auf. Sie kommen näher und näher.“ Und er fügt hinzu: „Wir sitzen auf unseren Koffern.“ Eine andere Frau in dem Dorf, in dem sich auch ukrainische Soldaten ausruhen, die sich aus Awdijiwka zurückgezogen hatten, sagt: „Wenn die Soldaten gehen, werden wir auch gehen.“ Und Kateryna Lytvynova erklärt: „Wir haben alle Angst. Wir wollen die Russen nicht. Wir wollen keine Außenstehenden, auch wenn es uns schlechter geht, wir wollen sie nicht.“ |
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- Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in seiner Rede zur Lage der Nation den Westen vor dem Einsatz von Truppen in der Ukraine gewarnt und für diesen Fall mit einem Atomkrieg gedroht. Führende Bundestagsabgeordnete warnen davor, sich von den martialischen Worten einschüchtern zu lassen. Mehr hier.
- Kanzler Olaf Scholz hat der Bundeswehr und der deutschen Bevölkerung versprochen, dass sein Nein zu einer Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine eine unverrückbare rote Linie ist. „Um es klipp und klar zu sagen: Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden“, sagte er in einer Videobotschaft. Mehr hier.
- Angesichts der Lage in der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien hat die Bundesregierung ihre Unterstützung für eine Lösung auf der Grundlage der moldauischen Souveränität bekräftigt. Die Position der Bundesregierung zu Transnistrien sei „unverändert“, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts auf Nachfrage. Mehr hier.
- Die ukrainische Armee hat russische Truppen aus dem Dorf Orliwka westlich von Awdijiwka eigenen Angaben zufolge zurückgedrängt. Die Lage an der Ostfront bleibe aber schwierig, sagte der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj am Donnerstag. Russische Sturmtruppen versuchten, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Mehr in unserem Newsblog.
- Das Europaparlament drängt auf die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Das von Russland angegriffene Land brauche „insbesondere hochentwickelte Luftabwehrsysteme, Marschflugkörper mit großer Reichweite wie die Systeme Taurus“, teilte das Parlament mit.
- Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben von Armee-Chef Olexander Syrskyj drei weitere russische Jagdbomber vom Typ Su-34 abgeschossen. Russland äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben.
- Der russische staatliche Atom- und Rüstungskonzern Rosatom hat seine Einnahmen aus dem Auslandsgeschäft im Jahr 2023 auf einen Rekordwert von 16 Milliarden Dollar gesteigert. Dies sagte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow in der Staatsduma.
- Trotz des klaren Neins von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hofft der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, weiter auf eine deutsche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass dieses 'Nein' nicht endgültig ist“, sagte er.
- Russische Streitkräfte sind nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax in die Ortschaft Robotyne in Saporischschja vorgerückt. Die Truppen hätten mehrere Gebäude in dem Dorf eingenommen, berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
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