Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist meist nur ein Randaspekt ihrer Geschichte, aber einer, der oft zu lesen ist: Wenn Medien weltweit über Menschen berichten, die wegen des Krieges die Ukraine verlassen mussten, dann kommen diese Menschen auch immer wieder auf ihre Haustiere, die sie zurücklassen mussten, zu sprechen. Schließlich waren diese in Friedenszeiten für viele ein Mitglied der Familie. In Zeiten aber, in denen Menschen um ihr Leben bangen, bleibt oft keine andere Wahl, als die Vierbeiner zurückzulassen. Es gibt in der Ukraine allerdings Freiwillige, welche die Tiere nicht einfach sich selbst überlassen wollen. Dazu gehören auch die Tierärzte Valentina und Leonid Stojanow, die der US-Sender CNN nun gesprochen hat (Quelle hier). Vor der Invasion haben sie sich vor allem um die Rettung exotischer oder Wildtiere gekümmert und ihr Fans bei Tiktok begeistert. Doch seit Ausbruch des Krieges haben sie eine neue Aufgabe: die Pflege der zurückgelassenen Haustiere. Sie begannen, mit der örtlichen Polizei zusammenzuarbeiten, um Zugang zu verlassenen Häusern zu bekommen, in denen sich Hunde oder Katzen befinden. Schon eine Woche nach Kriegsbeginn hatten sie so in ihrer Klinik in Odessa rund 400 Tiere versorgt. „Unsere ganze Familie musste die Ukraine verlassen“, sagte Leonid CNN. „Aber wir haben beschlossen, hierzubleiben und Tieren zu helfen, vielen Tieren.“ Ganz ungefährlich sei das nicht. So habe die russische Armee oft auf das Auto der beiden geschossen, sagt der Mann. Einmal hätten sie sie um vielleicht zehn Meter verfehlt. Für die Tiere selbst versuchen die beiden, ein neues Zuhause zu finden. In einem Fall aber haben sie das Tier behalten. Der blinde Husky Casper gehörte einem ukrainischen Soldaten, der das Paar bat, sich um seinen Vierbeiner zu kümmern, während er an der Front sei. Es sei ein tränenreicher Abschied gewesen, sagen sie. |
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- Nach Angaben des ukrainischen Militärs versuchen russische Streitkräfte, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege nach Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagte im TV, rund um die Stadt habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben. Mehr hier.
- Bei den russischen Luftangriffen wird offenbar eine neue Taktik angewandt, um diese für die ukrainischen Truppen schwerer identifizierbar zu machen. Das schreibt das ISW in seinem Bericht. Demnach soll etwa bei einem Angriff auf Mykolajiw mehrfach die Flugbahn der verwendeten Lenkraketen geändert worden sein. Mehr dazu hier.
- Mehrere Städte in der Ukraine sind in der Nacht nach ukrainischen Angaben von Russland bombardiert worden, darunter die Hauptstadt Kiew. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, gab die Gesamtzahl der abgefeuerten Raketen mit 23 an. Mehr dazu lesen Sie hier.
- In einem weiteren Schlag gegen kritische Stimmen hat die russische Justiz die Auflösung des Sowa-Zentrums angeordnet. Das Zentrum ist auf Themen wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit spezialisiert. Mehr dazu erfahren Sie hier.
- Wenige Tage vor den Nord-Stream-Explosionen hat sich nach Angaben des dänischen Militärs ein russisches Spezialschiff in der Nähe der Detonationsorte befunden. Das dänische Verteidigungskommando bestätigte der Zeitung „Information“, dass ein Patrouillenschiff am 22. September 2022 östlich der Insel Bornholm 26 Bilder von der „SS-750“ gemacht habe. Mehr dazu hier.
- Die Vorbereitungen für die erwartete Gegenoffensive der Ukraine stehen nach Angaben der Regierung in Kiew vor dem Abschluss. „Die Vorbereitungen gehen ihrem Ende entgegen“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bei einer Pressekonferenz. Mehr im Newsblog.
- Der Kreml bewertet die Aussichten für eine Fortsetzung des Getreide-Abkommens als nicht gut. Wladimir Putin habe einen Brief von UN-Generalsekretär António Guterres mit Argumenten für die Verlängerung erhalten, allerdings gebe es für Russland keine Fortschritte, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
- Ein UN-Ausschuss wirft russischen Truppen und Söldnergruppen schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte in der Ukraine vor. Das UN-Komitee für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung listet unter anderem willkürliche Verhaftungen, Hinrichtungen, Folter, Vergewaltigung und die Verschleppung von Kindern auf.
- Großbritannien und Polen haben einen Rüstungsdeal im Wert von rund 2,16 Milliarden Euro unterzeichnet. Das britische Unternehmen MBDA werde 22 polnische Luftabwehrbatterien mit modularen Flugabwehrraketen (CAMMs) und Abschussgeräten ausstatten, teilte die Downing Street mit.
- Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hat erneut Kampfjets vom Typ F-16 für die Ukraine gefordert. „Der Weg zum Frieden besteht darin, Russland aus der Ukraine zu vertreiben. Der Weg zum Frieden besteht darin, die Ukraine mit F-16 zu bewaffnen“, so Kuleba auf Twitter.
- Moskaus Verzicht auf die internationalen Armeespiele offenbart nach Ansicht britischer Militärexperten Sorgen in der russischen Führung. Noch im vergangenen Jahr hatte Russland die Wettkämpfe ausgetragen. Allerdings hatte es dafür teilweise Kritik im eigenen Land gegeben.
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