Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
mindestens 46.000 ukrainische Soldaten sind seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 ums Leben gekommen, sagt Wolodymyr Selenskyj. Ihre Überreste bleiben oftmals auf dem Schlachtfeld zurück: in Schützengräben, Minenfeldern oder in besetzten Gebieten. Die ukrainische Organisation Platsdarm („Brückenkopf“) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Leichen gefallener Soldaten zu bergen. Seit 2014, als Russland seinen Krieg im Osten der Ukraine begann, hat Platsdarm die Überreste von mehr als 3000 ukrainischen Soldaten zurückholen können. Der ukrainische Fotograf Vyacheslav Ratynskyj hat die Freiwilligen von Platsdarm im Oktober 2024 und im Januar dieses Jahres in den Regionen Charkiw und Donetsk begleitet und ihre Arbeit dokumentiert. Eine Auswahl der Fotos ist gestern in „Kyiv Independent“ erschienen (Quelle hier). „Mein Ziel ist es, den Schleier dieses verborgenen Prozesses zu lüften und die Reise der Gefallenen zu dokumentieren – von den verminten Wäldern zu den schwarzen Leichensäcken, von den Kühllastern zu den forensischen Untersuchungstischen und DNA-Labors und schließlich zu ihrer ewigen Ruhestätte in der Erde“, schreibt Ratynskyj. Seine Bilder zeigen die Freiwilligen von Platsdarm, wie sie in Wäldern nach gefallenen Soldaten suchen und dabei alles einsammeln, was zur Identifizierung beitragen könnte: ein zerschlagener Helm, ein von Feuchtigkeit zerfressener Pass, ein metallenes Abzeichen. Knochen oder Leichen werden für eine Genanalyse an Speziallabors geschickt. Ist eine Identifizierung möglich, werden die Überreste an die Familie des Gefallenen geschickt – und auch diesen Part hat Ratynskyj dokumentiert. Das vielleicht beeindruckendste Foto zeigt den Moment, als die Familie des 39-jährigen Oleksandr Rastorhuev erstmals seine Leiche sieht. |
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- Bei ihren Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine verlieren die USA nach Angaben aus Nato-Kreisen die Geduld mit Russland. Außenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die aktuelle Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehre lange akzeptieren werde. Mehr dazu im Newsblog.
- Nachdem Trump am Sonntag im US-Sender NBC News angekündigt hatte, er wolle in dieser Woche mit Putin sprechen, raten ihm seine Berater nun offenbar sogar von einem Telefonat mit dem Kreml-Chef ab. Dies berichtet der Sender unter Berufung auf zwei Quellen in der Regierung. Putin solle sich erst zu einem vollständigen Waffenstillstand verpflichten. Mehr dazu hier.
- Die Zeichen einer kommenden russischen Frühjahrsoffensive mehren sich. Sie könnte mit nordkoreanischer Unterstützung passieren. Offenbar wurden Kims Artilleriesysteme auf der Krim in Richtung Frontlinie transportiert. Mehr dazu hier.
- Dem russischen Sondergesandten Kirill Dmitrijew zufolge könnten einige Sicherheitsgarantien zugunsten der Ukraine für den Kremls „in der einen oder anderen Form akzeptabel“ sein. Das sagte Dmitrijew in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender „Fox News“. Mehr dazu hier.
- Russland hat nach eigenen Angaben einen Soldaten wegen der mutmaßlichen Vorbereitung eines Anschlags im Auftrag der Ukraine festgenommen. Der 49-jährige russische Soldat habe geplant, sich in der Nähe einer Militärakademie in der Region um Moskau in die Luft zu sprengen, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Freitag mit. Mehr dazu hier.
- 2022 outete sich die Tennisspielerin Daria Kasatkina als lesbisch und kritisierte Putins Angriffskrieg auf die Ukraine. Jetzt spielt sie für Australien, was in ihrer alten Heimat teils heftige Reaktionen auslöst. Mehr dazu hier.
- In der ostukrainischen Stadt Dnipro ist ein Lokalpolitiker bei der Explosion seines Autos getötet worden. Wie die ukrainische Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wurden Ermittlungen wegen eines „Terroranschlags“ eingeleitet. Mehr dazu im Newsblog.
- Zwei Wochen nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen in die russische Grenzregion Belgorod bietet ein Medienbericht Einblicke in die Situation vor Ort aus Sicht Russlands. Die Nachrichtenagentur RIA meldet, das russische Militär habe die Lage dort „unter Kontrolle“.
- Die ukrainischen Streitkräfte sind offenbar weiter in Richtung Pokrowsk vorgerückt. Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Thinktanks „Institute for the Study of War“ hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
- Die russische Luftabwehr hat Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zufolge in der Nacht 107 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Der heimischen Transportbehörde zufolge wurden zudem die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski vorübergehend geschlossen.
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Ihre Kati Krause Stellv. Ressortleiterin Newsroom |
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