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+ Russische Hacker greifen offenbar Krankenhäuser und Wasserversorgung in Polen an + Marsalek in Moskau aufgespürt + Russland weitet Umerziehung verschleppter ukrainischer Kinder aus +

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Wirecard-Manager Marsalek in Moskau aufgespürt, Russland weitet Umerziehung verschleppter ukrainischer Kinder aus, und der Kampf der Ukraine gegen russische Spione in den eigenen Reihen. Der Überblick am Abend.

Liebe Leserinnen und Leser,

nach Hackerangriffen aus Russland auf polnische Krankenhäuser und die städtische Wasserversorgung erhöht Polen in diesem Jahr sein Budget für Cybersicherheit auf den Rekordwert von einer Milliarde Euro. Dies berichtet die „Financial Times".

Der stellvertretende Digitalminister Dariusz Standerski sagte der „FT", Polen sei täglich mit 20 bis 50 Angriffen auf kritische Infrastrukturen konfrontiert. Die meisten würden vereitelt, doch zwei bis drei Angriffe hätten Krankenhäuser bereits dazu gezwungen, ihren Betrieb für einige Stunden einzustellen.

Laut offiziellen Angaben aus Warschau ist Polen das häufigste Ziel russischer Cyberangriffe innerhalb der EU. Standerski sagte der „FT", ein von Russland unterstützter Hacking-Versuch im vergangenen Monat habe darauf abgezielt, die Wasserversorgung einer Großstadt lahmzulegen. Aus Sicherheitsgründen wollte er keine genaueren Angaben machen, sagte jedoch, dass es sich um eine der zehn größten Städte Polens handelte.

Der stellvertretende Ministerpräsident Krzysztof Gawkowski erklärte außerdem gegenüber der „FT", dass Warschau einer wachsenden Bedrohung durch die russische Exklave Kaliningrad ausgesetzt sei. Von dort aus würden die GPS-Signale überfliegender Flugzeuge gestört. Standerski sagte der Zeitung, dass Polen im vergangenen Jahr bis zu 30 Störungsvorfälle in einem kleinen Umkreis um Kaliningrad verzeichnet habe.

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