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+ Trump will sich offenbar vorerst aus Friedensverhandlungen zurückziehen + Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur aus der Ukraine festgenommen + Europäer zeigen sich nach ersten Verhandlungen mit den USA ernüchtert +

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Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur aus der Ukraine festgenommen, Europäer zeigen sich nach ersten Verhandlungen mit den USA ernüchtert. Der Überblick am Abend.

Liebe Leserinnen und Leser,

der US-Präsident ist nicht für seine lange Aufmerksamkeitsspanne bekannt – im Gegenteil. Es ist schon fast ein Klischee, dass er die Form seiner Politik als Reality-TV-Show begreift, mit ständig neuen, dramatischen Wendungen, die das Publikum (und ihn selbst) bei der Stange halten sollen.

Und so kommt folgender Bericht des britischen „Guardian" vielleicht wenig überraschend: Donald Trump wolle sich aus den Ukraine-Friedensverhandlungen vorerst zurückziehen – so lange, bis ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und dem russischen Machthaber stattgefunden habe. Das schreibt die Zeitung unter Berufung auf zwei anonyme Regierungsbeamte, die mit der Situation vertraut seien (Quelle hier).

Trump habe seinen Beratern in den vergangenen Tagen gesagt, dass er sich zwar weiterhin mit Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin treffen wolle. Allerdings erst dann, wenn der bilaterale Gipfel zwischen den beiden stattgefunden habe – und an dessen Organisation wolle er sich nicht beteiligen.

Ein hochrangiger Regierungsbeamter habe die Situation gegenüber dem „Guardian" so beschrieben, dass Trump eine „abwartende Haltung" einnehme, ob ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj anberaumt werden könne.

Nur: Es deutet wenig darauf hin, dass Putin zu einem persönlichen Gespräch mit Selenskyj bereit ist. Erst am Mittwoch dämpfte der russische Außenminister Sergej Lawrow die Erwartungen auf ein baldiges Treffen. Dieses müsse am Höhepunkt der Verhandlungen zwischen den beiden Ländern stehen, statt an deren Anfang, sagte er.

Auf Anfrage habe das Weiße Haus in einer Stellungnahme erklärt, dass „Trump und sein nationales Sicherheitsteam weiterhin mit russischen und ukrainischen Vertretern im Hinblick auf ein bilaterales Treffen zusammenarbeiten, um die Tötungen und den Krieg zu beenden … Es liegt nicht im nationalen Interesse, diese Themen weiter öffentlich zu verhandeln."

Die wichtigsten Nachrichten des Tages

Durch die Explosionen im September 2022 wurden drei der vier Stränge der beiden Nord-Stream-Leitungen schwer beschädigt. (Archivbild)
Ein Ukrainer, der an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sein soll, ist gefasst. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft nahmen italienische Polizisten Serhij K. in der Nacht auf Donnerstag in der Gegend von Rimini fest. Mehr hier.
Der ehemalige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, warnt vor einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, das nicht intensiv vorbereitet ist. Das Treffen würde nicht zu einer Lösung führen, sondern von Putin genutzt werden, um Zeit zu gewinnen und Einwände vorzubringen. Mehr hier.
Der Militärexperte Nico Lange mahnt eine Versachlichung der Debatte um Bodentruppen in der Ukraine an. „Mit dem Wort ,Bodentruppen' kann man reißerisch Menschen erschrecken und Ablehnung auslösen", schrieb Lange auf Bluesky. Mehr hier.
Trotz laufender Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine nach Tagen relativer Ruhe wieder massiv aus der Luft angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe zählte 574 Drohnen und 40 Raketen. Mehr im Newsblog.
Die russische Armee führt ihre massiven Angriffe im Norden der Ukraine, insbesondere in der Region Sumy, unvermindert fort. Täglich schlagen dort 30 bis 50 gezielte Luftangriffe ein.
Die in Ostpolen abgestürzte Drohne ist einem Staatsanwalt zufolge höchstwahrscheinlich aus Richtung Belarus gekommen. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich um eine russische Version der vom Iran entwickelten Schahed-Drohne. 
Ukrainische Drohnen haben in der Nähe des besetzten Ortes Bilokurakine in der Region Luhansk eine Operation durchgeführt, die die russische Logistik erheblich beeinträchtigt hat. Das Kommando des ukrainischen Geheimdienstes SBU teilte auf Facebook mit, dass Drohnenpiloten des 427. Regiments „Rarog" russische Fahrzeugkolonnen zerstört und Personal ausgeschaltet haben.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Stationierung von europäischen Streitkräften in der Ukraine als „völlig inakzeptabel" bezeichnet. Mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien europäischer Staaten für die Ukraine sprach Lawrow am Donnerstag von „ausländischer Intervention in Teilen der Ukraine".
Die Großhandelspreise für Benzin in Russland haben am 20. August erneut Höchststände erreicht. Wie „The Moscow Times" berichtet, kletterte der Preis für A-95-Benzin an der Rohstoffbörse in Sankt Petersburg auf 82.253 Rubel (rund 877 Euro) pro Tonne. 

Hintergrund und Analyse

Deutschland, Europa: Ein Bundeswehrsoldat überprüft die Tarnung und Ausrüstung eines Spähpanzers Fennek. Im Hintergrund moderne Waffensysteme der Bundeswehr. Symbolbild für Truppenbereitschaft, NATO, Zeitenwende, Ukraine-Krieg, Russland, Sicherheitspolitik, Aufklärung, Bundeswehrreform, Verteidigung, militärische Modernisierung, Munitionslogistik. *** Germany, Europe A Bundeswehr soldier checks the camouflage and equipment of a Fennek armoured reconnaissance vehicle In the background, modern Bundeswehr weapons systems Symbolic image for troop readiness, NATO, turning point, Ukraine war, Russia, security policy, reconnaissance, Bundeswehr reform, defence, military modernization, ammunition logistics Copyright: xJOERANxSTEINSIEKx
Nachdem die Beratungen mit den Amerikanern über Sicherheitsgarantien begonnen haben, macht sich bei den Europäern Unsicherheit breit. Die Verhandlungen könnten zäher werden als gedacht.
 Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung besucht Litauen ** NUR F?R REDAKTIONELLE ZWECKE ** EDITORIAL USE ONLY **<p>Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung besucht Litauen und bei einem Truppenbesuch die Bundeswehr-Soldaten der Panzerbrigade 12 beim Gefechtsschie?en im Rahmen der ?bung Grand Quadriga 24., Panzergrenadiere im Gefecht, fotografiert am 22.05.2024 in Pabrade. Deutschland Berlin Berlin Copyright: MaurizioxGambarini *** Boris Pistorius SPD , Federal Minister of Defense visits Lithuania FOR EDITORIAL PURPOSES ONLY EDITORIAL USE ONLY p Boris Pistorius SPD , Federal Minister of Defense visits Lithuania and during a troop visit the Bundeswehr Soldiers of Panzerbrigade 12 during combat shooting as par Copyright: MaurizioxGambarini doc7vjdznojuub1idmkwi7u ,EDITORIAL USE ONLY
Harte Sicherheitsgarantien für die Ukraine würden wohl auch europäische Truppen vor Ort bedeuten. Union und SPD wollen darüber noch nicht sprechen, ein Ex-Generalleutnant hingegen macht Druck.
ARCHIV - 07.06.2022, Litauen, Pabrade: Soldaten der Bundeswehr der NATO Enhanced Forward Presence Battle Group (eFP-Bataillon) stehen beim Besuch von Kanzler Scholz im Camp Adrian Rohn. (zu dpa: «Auf sich gestellt: Spaltet Trumps Politik jetzt auch die EU?») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die aktuelle Bundeswehr ist zu klein, um einen seriösen Beitrag zu Sicherheitsgarantien in Europa zu leisten. Aber sie konnte das schon mal – weil Politik und Gesellschaft es wollten.

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