Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Machtwechsel in den USA und der Behauptung von US-Präsident Donald Trump, den Ukraine-Krieg schnell beenden zu wollen, rückte zuletzt immer mehr die Frage in den Vordergrund, wie ein Ende des Kriegs überhaupt aussehen könnte. Zumal die USA zuletzt internationale Hilfsleistungen stoppten, was auch Kiew betraf. Waffen erhält das Land derzeit weiter, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt hatte. Doch die Unsicherheit, ob das unter der Trump-Regierung auch so bleiben wird, dürfte weiterhin bestehen. Umso weniger überrascht es, dass nun auch Kreml-Chef Wladimir Putin genau in diese Kerbe haut. Wie der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Report berichtet, hatte Putin am Dienstag einem kremltreuen Journalisten ein Interview gegeben, in dem er sich über westliche Militärhilfe äußert (Quelle hier). Er behauptet darin, dass der Ukraine-Krieg innerhalb von zwei Monaten beendet werden könnte, wenn der Westen seine Militärhilfe für das angegriffene Land einstellen würde. Des Weiteren zeige die Abhängigkeit Kiews von eben jener Militärhilfe, dass das Land „keine Souveränität“ habe. Neu ist dieses Narrativ nicht, denn Putins Siegestheorie, so schreiben es auch die ISW-Experten, beruht darauf, dass der Westen die Ukraine irgendwann im Stich lassen wird. Bislang ist dies nicht geschehen, auch wenn es zum Beispiel in den USA massive Debatten um eine weitere militärische Unterstützung des Landes gegeben hatte. Mit dem Machtwechsel im Weißen Haus aber rückt dies wieder mehr in den Mittelpunkt. Denn Trump hatte bereits angedeutet, dass er sich mehr Unterstützung von den Europäern in Bezug auf Kiew wünscht. Ein Zeichen, dass die USA künftig weniger helfen wollen? Das ist unklar, die Experten vom ISW sind sich aber sicher, dass allein die Unterstützung durch die Vereinigten Staaten der Ukraine ermöglicht, sich weiter gegen den Angreifer zu behaupten. Fiele diese Hilfe weg, stünde Kiew vermutlich sehr schnell vor einer Niederlage. |
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- Russland soll die Entsendung von mindestens 126.000 Soldaten der „Spezialeinheiten“ planen, um die Verluste im Krieg gegen die Ukraine zu ersetzen. Dies berichtete der Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine auf Facebook. Dabei geht es unter anderem um Russen, die in Gefängnissen sitzen, gegen die ermittelt wird oder die Schulden haben. Mehr dazu in unserem Newsblog.
- Lettland rüstet auf: Das baltische EU- und Nato-Land wird 42 Schützenpanzer vom Typ Ascod zum Preis vom 373 Millionen Euro erwerben. Darüber sei eine Vereinbarung mit dem Hersteller General Dynamics unterzeichnet worden, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte. Die ersten Fahrzeuge sollen im kommenden Jahr ausgeliefert werden.
- Ukrainische Drohnen sollen die Nowosybkow-Ölpumpstation der Druschba-Pipeline angegriffen haben. Der Astra-Telegramkanal meldete Explosionen und ein anschließendes Feuer in den Siedlungen Klimowo und Nowosybkow in der Region Brjansk auf der Seite der Pipeline.
- Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat im vergangenen Jahr so viel Geld in Rüstungsgüter gesteckt wie noch nie. Die Investitionen in Sicherheit und Verteidigung in der Staatengemeinschaft wurden 2024 auf eine Milliarde Euro verdoppelt, teilte die EU-Förderbank in Brüssel mit.
- Mehr als 20 US-Bürger werden an der Front in der Ukraine vermisst, und in den letzten sechs Monaten ist die Zahl der US-Militärs, die auf dem Schlachtfeld starben, gestiegen, berichtet der US-Sender CNN. Demnach konnten auch die Leichen von fünf amerikanischen Freiwilligen, die sich dem ukrainischen Militär angeschlossen hatten, nach ihrem Tod in den letzten sechs Monaten nicht vom Schlachtfeld geholt werden.
- Trotz westlicher Sanktionen gegen den russischen Petrolsektor hat die Rohstoffmacht Russland im vergangenen Jahr den Rohölexport leicht steigern können. „Die Ölförderung 2024 belief sich auf 516 Millionen Tonnen, der Export auf 240 Millionen Tonnen“, schrieb Vizeregierungschef Alexander Nowak in einer Kolumne für die Zeitschrift „Energetitscheskaja Politika“.
- Einem Bericht des OSINT-Projekts DeepState zufolge ist die russische Armee in der Nähe von Nowoandrijewka, Nowowasyliwka, Datschen, Rasliw, Jantarne und in Andrijewka in der Region Donezk vorgerückt. Die operativ-strategische Gruppe Chortyzja meldete ebenfalls via Telegram, dass die russischen Truppen ukrainische Stellungen in Richtung Kramatorsk und Toretsk stürmen.
- In der Ukraine sind bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten mindestens vier Menschen getötet worden. Die Leichen seien aus den Trümmern eines getroffenen Hochhauses geborgen worden, teilte die Gebietsverwaltung am Morgen mit. Neun Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind, hieß es.
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