Ein Newsletter zum Krieg in der Ukraine - direkt aus dem Tagesspiegel-Newsroom.
Liebe Leserinnen und Leser,
Donald Trump hatte bereits vor seiner Wiederwahl zum US-Präsidenten erklärt, dass er den Ukraine-Krieg „innerhalb von 24 Stunden“ beenden würde. Auch wenn die zeitliche Frist zu optimistisch sein dürfte, so sind klare Versuche in diese Richtung zu erwarten. Trumps designierter Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz formuliert es jetzt realistischer: Das Ziel sei, die Ukraine und Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Diese Vorzeichen machen sich deutlich auf den ukrainischen Finanzmärkten bemerkbar. Konkret: bei den Staatsanleihen. Wie die „Financial Times“ berichtet (Quelle hier), steigen die ukrainischen Staatsanleihen derzeit in Wert, weil Investoren darauf setzen, dass die neue US-Regierung hält, was sie erklärt hat. Denn ein Ende des Kriegs würde es der Ukraine ermöglichen, Schulden bei ihren Gläubigern zu begleichen. Allerdings warnen einige Investoren demnach, dass die Aussichten für die Staatsanleihen alles andere als klar sind. „Es gibt immer noch viele unbeantwortete Fragen“, sagt Mohammed Elmi, Manager beim Anlageberater Federated Hermes, der „Financial Times“. Unter anderem treibt die Investoren die Frage nach den Prioritäten des neuen US-Präsidenten um. „Trump hat viel zu tun, eine große politische Agenda vor sich. Das könnte die Verhandlungen in die Länge ziehen“, sagt Anlageberater Elmi. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob einige Investoren nicht zu voreilig waren. Denn noch sind Moskau und Kiew weit vom Verhandlungstisch entfernt. |
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- Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Erkenntnissen der Bundesregierung seit Beginn im Februar 2022 zehn deutsche Staatsbürger getötet worden. Diese Zahl nannte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage eines BSW-Abgeordneten. Mehr dazu hier.
- Russlands Präsident Wladimir Putin kürzt die Entschädigungen für verletzte russische Soldaten deutlich. Unabhängig von der Schwere der Verletzung gab es bislang etwa 28.800 Euro. Jetzt sollen diese Leistungen gestaffelt werden und von der Schwere der Verwundung abhängig sein. Mehr dazu hier.
- Die Ampel-Regierung zerbrach unter anderem am Streit um die Finanzierung der deutschen Hilfen für die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert beim ersten Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz nach dem Bruch der Koalition seine Hoffnung auf eine Fortsetzung der deutschen Hilfe für Kiew. Mehr dazu hier.
- Bis Ende September wurde 4,2 Millionen Nicht-EU-Bürgern, die infolge der russischen Aggression gegen die Ukraine geflohen sind, vorübergehender Schutz in der EU gewährt. In nur einem Monat stieg die Zahl der Flüchtlinge nach Angaben von Eurostat um 33.710. Mehr dazu im Newsblog.
- Nato-Generalsekretär Mark Rutte ruft die Bündnismitglieder und andere westliche Partner zu mehr Unterstützung für die Ukraine auf. „Putin wird den Winter als Waffe einsetzen. Er wird versuchen, das Energiesystem der Ukraine zu zerstören“, sagte Rutte bei einem Besuch in Lettland.
- Russische Truppen rücken nach Angaben ukrainischer Militärbeobachter im Osten der Ukraine weiter vor. Bei der von einer Einschließung bedrohten und stark zerstörten Kleinstadt Kurachowe im Donezker Gebiet erzielten die russischen Truppen demnach weiter Geländegewinne.
- Russische Truppen sind nach Angaben der ukrainischen Behörden vorübergehend in die ostukrainische Stadt Kupjansk eingedrungen, aber von der ukrainischen Armee wieder zurückgedrängt worden. Die russische Infanterie sei „gebietsweise“ nach Kupjansk eingerückt, habe sich dann aber wieder zurückgezogen, sagte der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Andrij Besedin, am Donnerstag.
- Weil sie den Putins Krieg gegen die Ukraine in einem sozialen Netzwerk kritisierte, hat ein Militärgericht in Moskau eine Theaterregisseurin zu acht Jahren Straflager verurteilt. Die 43-Jährige, die Mutter von zwei Kindern und gesundheitlich angeschlagen ist, wurde nach Berichten russischer Medien im Gerichtssaal festgenommen, nachdem sie bisher gegen Auflagen auf freiem Fuß gewesen war.
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Ihr Christopher Stolz Redakteur Newsroom |
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